U4 nach Harburg hätte lange Fahrzeit

Die U4 von den Norderelbbrücken Richtung Süden bis nach Harburg zu verlängern, findet sich im SPD-Wahlprogramm wieder. Der Sprung über die Norderelbe zum Kleinen Grasbrook wird konkret geplant. Wie daran anschließend eine Trasse der U4 aussehen könnte, die auch die Siedlungsschwerpunkte (Reiherstiegviertel und Kirchdorf Süd) erschließt, habe ich skizziert.

Skizze für mögliche Trasse für U4
U4 Harburg.pdf
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Die U4 könnte zunächst oberirdisch über den Veddeler Damm zum Nordufer des Spreehafens geführt werden. Mit einer Kurve würde die U4 östlich der Hafenbahn Werkstatt auf der Insel in einen Tunnel zugeführt, der dann zunächst in der Achse der Veringstraße mit einer Station "Stübenplatz" verlaufen könnte. Auf der Höhe der Bauwiesenstraße (neuer Halt "Groß Sand") wäre eine Richtungsänderung, um dann entlang der alten Hafenbahntrasse und Neuenfelder Straße einen Umsteigebahnhof zur S-Bahn "Wilhelmsburg" zu erreichen. Der nächste Siedlungsschwerpunkt würde mit "Kirchdorf" Süd unter der Otto-Brenner-Straße anschließbar. Diese Trasse würde die Metrobuslinie 13 (S Veddel - Reiherstieg-viertel - S Wilhelmsburg - Kirchdorf Süd ) entbehrlich machen.

Um die U4 weiter nach Harburg zu führen, wäre grundsätzlich entweder eine weitere Verlängerung oder ein Abzweig entlang der Georg-Wilhelm-Straße denkbar. Die Fahrzeit nach Harburg wäre damit ca. 2 Minuten schneller als über Kirchdorf. Eine Verzweigung würde aber bedeuten, dass die Leistungsfähigkeit halbiert wird, weiil entweder die Züge geteilt werden müssen, oder aber nur jeder 2. Zug nach Harburg fährt. Ein weiterer Nachteil sind die etwa 1 km längeren Tunnelanlagen, die für eine Verzeweigung nötig wären. Daher favorisiere ich eine Verlängerung des Tunnels über Kirchdorf zur Kornweide (mit optionalem Halt "Kornweide" dort) und einer Kurve, die in Verlängerung der Georg-Wilhelm-Straße unter der Elbe Richtung Harburger Schleuse einmünden könnte. Unter dem Harburger Verkehrshafen könnte eine neue Station "Harburger Binnenhafen" entstehen. Unter dem östlichen Bahnhofskanal und dem Seevekanal könnte die U4 an den Harburger Bahnhof herangeführt werden. Hier wäre eine gute Verknüpfung zur S-Bahn und zum Fern- und Regionalverkehr sowie zu allen Harburger Buslinien. Darüber hinaus könnte die U4 noch weiter nach Süden Richtung Wilstorf, Marmstorf oder Sinstorf verlängert werden.

Die skizzierte Strecke hätte vor allem in Wilhelmsburg große zeitliche Vorteile im Vergleich zu Bus und S-Bahn:

  • U Stübenplatz - U Hauptbahnhof Nord: 12' (-7 Minuten ab Mannesallee)
  • U Groß Sand - U Hauptbahnhof Nord: 14' (-9 Minuten)
  • U Kirchdorf - U Hauptbahnhof Nord: 18' (-1 Minuten)
  • U Harburger Binnenhafen - U Hauptbahnhof Nord: 23' (-5 Minuten)

Zum Jungfernstieg bräuchte eine U4 vom Süden 2 Minuten weniger. Da die S3 3 Minuten länger fährt, erhöhen sich die Fahrzeiteinsparungen um jeweils 5 Minuten.

Auch in Richtung Harburg könnten sich die Fahrzeiten verkürzen:

  • U Überseequartier - Harburg: 19' (-4 Minuten)
  • U Stübenplatz - Harburg: 13' (-4 Minuten ab Mannesallee)
  • U Groß Sand - Harburg: 11' (-9 Minuten)
  • U Kirchdorf - Harburg: 7' (-4 Minuten)
  • U Harburger Binnenhafen - Harburg: 2' (-5 Minuten)

Für die nachfragestarke Relation zwischen Harburg und Hamburg Hauptbahnhof würde eine U-Bahn 25 Minuten benötigen. Die S-Bahnlinien S3 und S31 schaffen es in 15 Minuten, sind also 10 Minuten schneller. Auch für das Ziel Jungfernstieg behält die S3 einen Zeitvorteil (-5 Minuten) gegenüber einer U4. Dies bliebe auch so, wenn auf der S-Bahnstrecke noch eine weitere Haltestelle optional auf Höhe der Rotenhäuser Straße  (Buscher Weg/ Auf der Höhe) gebaut werden sollte. Sie könnte sehr gut die neu geplanten Quartiere entlang der Wilhelmsburger Reichsstraße erschließen.
Bei Störungen im S-Bahnverkehr wäre eine U4 nach Harburg eine sehr leistungsfähige Rückfallebene.   

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