Die Gegend um die S-Bahnstation Heimfeld kennt Frank Wiesner ganz gut. Doch der Spaziergang auf Einladung einer Anwohnerin führte zu noch unentdeckten Orten. Die Heimfelderin Barbara Jorges mit dem Blick fürs Detail zeigte schöne, aber auch ungepflegte oder unsichere Orte, insbesondere im Straßenraum. An Ort und Stelle wurden Fotos gemacht, Verbesserungsideen diskutiert und überlegt, wer zu einzelnen Punkten anzusprechen wäre: Stadtteilbeirat, Bezirksversammlung und SPD-Fraktion, Polizei oder Verwaltungsstellen?
Frank Wiesner ärgerte sich beispielsweise ebenso wie die Heimfelderin über Schrott und giftigen Müll im Entwässerungsraben, sog. „Abzugsgraben“, hinter dem Bostelbeker Deich oder über den verdreckten westlichen Teil vom Schwarzenberg Park. Die Ecke Heimfelder Straße, Alter Postweg, also die Mitte am S-Bahnhof Heimfeld gehört verändert. Es ist vielfach nicht barrierefrei trotz der anliegenden Pflegeheime und wenig Platz für die vielen Fußgänger. Warum braucht es eigentlich die platzfressenden Bushaltebuchten, fragt der Verkehrsplaner Wiesner. Die Buchten sind in einem schlechten baulichen Zustand und ohnehin ständig von Pkws zugeparkt. Auch andere Punkte, wie die Gestaltung des Alten Postwegs im Bereich der Spielstraße, hat sich Frank Wiesner für die weitere politische Arbeit vor Ort gemerkt.
Eine bessere Busanbindung des Harburger Binnenhafens wird schon lange diskutiert. Nicht zuletzt wird eine bessere Verbindung von der TU zum Channel und zurück gefordert. Heute muss zwischen den Buslinien 142 (MidSommerland – Bf. Harburg – Heimfeld) und 153 (Bf. Harburg – S Harburg Rathaus – Binnenhafen – Kornweide – Hohe Schaar) mit z.T. langen Wegen umgestiegen werden. Aus Heimfeld sind darüber hinaus häufig Klagen über zu volle Busse zu hören.
Gute Einblicke in die inneren Betriebsabläufe der S-Bahn Hamburg bekamen die Teilnehmende am Freitag, 20. April 2012. Frank Wiesner, Mitglied im Verkehrsausschuss der Bürgerschaft, lud Michael Hüttel, Leiter der Angebotsplanung S-Bahn Hamburg GmbH, ins Bürgerbüro Bremer Straße ein. Die kritischen Fragen und Anregungen der Gäste zeigten: Mobilität beschäftigt uns täglich. Immerhin 40 Prozent aller Fahrgäste sind aus dem Süderelbe-Raum – bei gerade mal zwei Linien. Sie sollen auch zukünftig von einem besseren Verkehrsfluss profitieren. Freie Kapazitäten durch die mittelfristige Nutzung einer neuen S-Bahn-Verbindung nach Ahrensburg lassen mehr Platz für Metronom-Züge aus dem südlichen Teil der Metropolregion Hamburg.
Der reibungslose Fahrplan ist ein Traum. 80 bis 100 Störungen summieren sich im Gesamtnetz täglich, aber fast alle sind „unsichtbar“ bzw. kleiner als drei Minuten. Verspätungen durch Schlägereien oder Einsätze der Feuerwehr oder Polizei prägen sich beim Fahrgast besonders gut ein – sie können schonmal zu Verzögerungen von 30 Minuten und mehr führen. Der Fall „Kinder im oder am Gleis“ hat nach Aussagen von Herrn Hüttel zugenommen. „Wenn man eher und genauer vom Zugführer oder am Bahnsteig von solchen Fällen erfahren würde, gäbe es sicher auch größeres Verständnis“, so eine Publikumsmeinung.
Die Fahrgäste sind auch gefragt. Der Referent Michael Hüttel rät bei defekten Rolltreppen, Aufzügen oder verdreckten Bahnhöfen die Informationssäulen zu drücken.
Schon eingangs interessierte Frank Wiesner die Situation der Zugänglichkeit von Bahnsteigen für Menschen mit Kinderwagen oder Gehbehinderungen. Mit dem Konjunkturprogramm hat man nun 70 Prozent der Bahnhöfe barrierefrei herstellen können. 2013 ist der S-Bahnhof Heimfeld und eine barrierefreie Verbindung zwischen Harburger Busbahnhof und S-Bahn-Steig an der Reihe, erfahren die Gäste.
Auch bei der Zugfrequenz soll es zwischen Harburg und Hauptbahnhof besser werden. Die Einführung einer S32 wird aktuell ausgearbeitet. „Es ist die feste Absicht vom Senat die sogenannten S32 samt neuen Kurzzügen zu bestellen“, erläutert Frank Wiesner zustimmend. Im Vergleich zur ebenso im Bürgerbüro diskutierten U4, bezahlbar und in greifbarer Zukunft zu realisieren.
Wenn der HSV in Altona spielt werden mindestens vier Sonderzüge eingesetzt. Nun, was passiert wenn über mehrere Monate Besucher der IGS mit der S-Bahn zum Gelände der Gartenschau reisen? Nach einem IGS-Gutachten werden an Samstagen ein Drittel der Besucher, etwa 13.000, mit der S-Bahn fahren. Wochentags deutlich weniger und eher außerhalb vom Berufsverkehr – kein Problem für die S-Bahn und die S32 könnte bei Bedarf schon einmal zur Probe fahren. Also „verkehrliche Erreichbarkeit liegt im grünen Bereich“, resümiert Frank Wiesner diesen Punkt.