Die CDU wettert gegen die P+R-Gebühren und übersieht im ihrem Wahlkampfgetöse einen
wichtigen Aspekt: Mit der Einführung von Parkgebühren in den P+R-Häusern werden alle
Steuerzahlerinnen und Steuerzahler - also wir alle - entlastet. Bisher erhält die P+R Gesellschaft für ihre Betriebskosten einen jährlichen Zuschuss von etwa 500.000 € aus dem Hamburger Haushalt. Da finde ich die vorgesehenen Gebühren moderat, auch im Vergleich zu mancher Umlandkommune.
In einem Hamburger P+R-Haus einen Tag zu parken, kostet 2,-€. Für Dauernutzer gibt es
Monatskarten für 20,- € und Jahreskarten für 200,- €, also 0,91 € pro Arbeitstag. Dies mag
für manche ärgerlich sein und kann im Einzelfall dazu führen, dass P+R-Gebühren und HVVFahrkarte über den reinen Kraftstoffkosten liegen können. Allerdings müssen für eine reale Kostenberechnung alle Betriebskosten eines Pkw angerechnet werden und gegebenenfalls auch Parkgebühren am Zielort hinzurechnen werden.
Ich glaube, dass die Allermeisten mit dem HVV und auch mit den P+R-Gebühren immer
noch günstiger unterwegs sind als mit einer reinen Autofahrt.
Gesamtstrecke mit dem Auto fahren bringt nichts
Angesichts der Alternative mit dem Pkw in die Hamburger Innenstadt zu fahren und dort in der Regel wesentlich höhere Gebühren zu bezahlen, glaube ich nicht, dass Viele umsteigen werden. 1.600 Pkw mehr wären ein Tropfen auf den heißen Stein bei ca. 380.000 Kfz-Fahrten pro Tag, die durch Tunnel und Brücken die Elbe queren. Etwas Luft würde dann in die S-Bahnen kommen, was die übrigen Fahrgäste begrüßen würden.
Auch ein Ausweichen außerhalb der P+R-Häuser bringt in der Regel nichts, weil die legalen Stellplätze bereits heute voll sind. Die Überwachung der Parksituation wird im Umfeld der P+R-Anlagen wird zudem ausgedehnt.
Besser alles mit dem HVV fahren
Alternativ zum Bezahlen der P+R-Gebühren könnten Betroffene auch prüfen, wie sie mit
ihrer HVV-Fahrkarte auch mit dem Bus zum S-Bahnhof fahren können. Aus vielen Gebieten des Bezirks Harburg und der Elbinsel Wilhelmsburg bestehen gute Busverbindungen zur SBahn. Auch aus vielen Umlandorten bestehen in den Hauptverkehrszeiten gute Verbindungen zu Bahnhöfen.